E10 Benzin nicht für jeden Motor gut

Im nächsten Jahr gibt es an der Tankstelle E10-Benzin – doch nicht für Oldtimer-Fahrer: Der ADAC warnt Besitzer vor dem sorglosen Tanken von E10-Kraftstoff.

Im neuen Jahr wird dem Kraftstoff Ethanol beigemischt– und zwar wie doppelt so viel wie zuvor: Den Benzinsorten mit 91, 95 und 98 Oktan können dann statt fünf bis zu zehn Prozent Ethanol zugefügt werden. Wie der ADAC erklärt ist dies an den Aufklebern „Normal E10 schwefelfrei“, „Super E10 schwefelfrei“ beziehungsweise „Super Plus E10 schwefelfrei“ auf der Zapfsäule zu erkennen. Weiterhin, so der Club, müssen dort weitere Hinweise – z.B. „Enthält bis zu 10 Prozent Bioethanol“ – deutlich sichtbar angebracht sein. Der ADAC rät den Autofahrern den neuen Biokraftstoff mit mehr Ethanol nur dann zu tanken, wenn ganz sicher ist, dass das E10 Benzin dem eigenen Auto nicht schadet.

E10 Benzin birgt Gefahren

E10 Benzin gehört jedoch zu den Stoffen, die Ihrem Oldtimer fernbleiben sollten: Der sehr aggressive E10 Kraftstoff greift Dichtungen und Benzinleitungen massiv an. Wozu eine malade Spritleitung über heißen Teilen im Motorraum führen kann, muss kaum weiter erklärt werden. Zudem könnte es bei Oldtimerversicherung bei der Schadensabdeckung wegen grober Fahrlässigkeit zu Schwierigkeiten kommen. Oldtimer E10-tauglich umzurüsten ist äußerst aufwendig und wäre auch wirtschaftlich nicht sinnvoll.
Autos, die bedenkenlos E10 tanken können, benennt der ADAC man im Internet unter diesem Link. Wer seinem Oldtimer Gutes tun will, sollte weiterhin Kraftstoff mit geringerem Ethanolgehalt – also E5 – tanken.

E10-Kraftstoff nicht mit Zusätzen verändern

E10 Kraftstoff mit speziellen Additive in nicht „freigegebene“ Old- und Youngtimer zu schütten, ist ebenfalls keine gute Idee: Freigaben der Fahrzeughersteller gibt es dafür nicht.
In Deutschland sind die Tankstellen gesetzlich verpflichtet, E5-Benzin weiterhin anzubieten. Ausnahmeregelungen sind nur für sehr kleine Tankstellen beabsichtigt. Damit wurde eine wichtige Forderung vom ADAC zum Thema „Bestandschutz“ voll realisiert.
Wer ein nicht E10-taugliches Auto versehentlich mit E10-Benzin befüllt, sollte den Tankvorgang sofort stoppen und den Rest mit E5 nachfüllen: Schon eine einzige Fehlbetankung könnte teure Schäden an Bauteilen des Kraftstoffsystems hervorrufen.

Werbung