Volkswagen feiert 30 Jahre Formel E

Start-Stop-System, erhöhte Verdichtung, längere Übersetzung, Aerodynamik-Optimierung: Was sich nach einem aktuellen anhört, brachte Volkswagen schon vor 30 Jahren in Großserie.

Als Volkswagen vor 30 Jahren das Formel E-Konzept einführte, das für die jetzigen Youngtimer Polo, Derby, Golf, Jetta, Passat und Santana optional lieferbar war, stellte es einen Meilenstein dar. Dass das „E“ berechtigterweise für Economy stand, wurde rasch deutlich, als die Fachpresse die ersten sensationellen Verbrauchswerte ermittelte. So stellte das Fachblatt auto motor und sport in ausgiebigen Testfahrten mit allen Formel E-Modellen erhebliche Verbrauchseinsparungen von bis zu zwei Litern im Vergleich zu den herkömmlich ausgerüsteten Modellen fest. CO2-Phobie steckte übrigens nicht dahinter, sondern vielmehr die beiden Energiekrisen der 70er Jahre.

Volkswagen setzt auf längere Übersetzungen

Zum Sprit Sparen verpasste Volkswagen den Formel E-Modelle ein umfassendes, präzise abgestimmtes Maßnahmenpaket aus innermotorischen, getriebeseitigen und aerodynamischen Veränderungen: Die erhöhte Verdichtung verbesserte die Effizienz bei den Benzinern, zudem wurde bei allen Formel E-Modellen der höchste Gang länger übersetzt, worauf ein oranges „E“ auf dem Schaltknauf hinwies, das die sonstige 4 oder 5 ersetzte. Passat und Santana spendierten die Wolfsburger 4+E-Schaltboxen, die die Motordrehzahl im höchsten Gang um bis zu 25 Prozent reduzierten – sie kamen nun im vierten Gang auf ihre Höchstgeschwindigkeit. In Polo, Derby, Golf und Jetta kamen 3+E-Getriebe mit einem langen vierten Gang, der nicht nur den Durst, sondern auch das Geräuschniveau deutlich verringerte.

Aerodynamik hilft beim Sprit Sparen

Wer noch mehr Sprit sparen wollte, wählte Golf und Jetta gleich mit dem ohnehin extrem bescheidenen und einigermaßen dynamischen 54-PS-Diesel ebenfalls als Formel E. Klar, dass es nur schmale Reifen gab. Detailverbesserungen in der Aerodynamik ließen die Entwickler genauso wenig aus den Augen: Kennzeichen des Golf Formel E waren der größere Frontspoiler des GTI und glatte Kunststoffverkleidungen an den A-Säulen. Passat und Santana waren als Formel E-Modelle am größeren Frontspoiler der Fünfzylindermodelle erkennbar. Um den Fahrer für einen effizienten Gasfuß zu sensibilisieren, stattete Volkswagen alle Formel E-Fahrzeuge mit einer kombinierten Schaltverbrauchsanzeige im Armaturenbrett aus, während den Fahrern der VW-Diesel nur die Schaltpunkte angezeigt wurden.

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