Zastava 101: Im Zeichen des Z

Der Zastava 101 dürfte vielen optisch bekannt vorkommen. Tatsächlich ist das kleine Zastava Auto ein Lizenznachbau auf Fiat Basis.

Dem Zastava 101 liegt der Fiat 128 zugrunde – der wurde von 1969 bis 1980 gebaut und in Deutschland noch bis 1982 in insgesamt 306.444 Exemplaren verkauft. Der 101 Skala, wie das seit 1971 in Lizenz gebaute Zastava-Auto korrekt heißt, läuft serbischen Kragujevac noch immer vom Band – zum Preis von 270.000 Dinar, rund 3.200 Euro, gibt es einen Neuwagen-Oldtimer. Freilich ist das Interieur mit viel Plastik „modernisiert“, den manuellen Choke gibt es aber immer noch. Gar nicht mal so wenige, nämlich 13.500 dieser skurrilen Autos werden gebaut – pro Jahr! Ob der deutsche TÜV diese „Neuwagen“ freigibt, ist fraglich, die älteren Versionen sind innen ohnehin um Längen ansehnlicher.

Sportmotor im Zastava 101

Günstige Autos ohne technische Schwierigkeiten – wo wie beim Zastava 101 nichts ist, kann auch nicht kaputt gehen – haben auf dem Balkan also immer noch Chancen. Der kurzhubig ausgelegte Vierzylinder mit einem Hubraum von 1116 ccm kommt bei einer recht moderaten Verdichtung von 9,2:1 bei 6000 Umdrehungen /min auf die Leistung von 40,4 kW (55 PS) und entwickelt bei 3000 Touren ein maximales Drehmoment von 77,4 Nm. Das in Eigenregie entwickelte Triebwerk mit dem Bohrung-Hub-Verhältnis von 80:55,5 mm erlaubt dem 376 cm kurzen Zastava Auto in Kombination mit dem Fünfgang-Schaltgetriebe die Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h.

Yugo 45: das skandalöse Zastava Auto

Die angetriebenen vorderen Räder des Zastava 101 halten Scheibenbremsen im Zaum, hinten sorgen Trommeln für Verzögerung. Wer den 325 Liter großen Kofferraum kräftig vollgestopft, dürfte die Masse vom Zastava Auto, das ein Leergewicht von 835 kg aufweist, leicht in den illegalen Bereich treiben. Der Tankinhalt von 38 Litern gewährt akzeptable Langstrecken-Qualität. Der Unterhalt ist dank des eher geringen Benzinverbrauchs und der preiswerten 13 Zoll Reifen im Format145/80 mehr als erschwinglich.
Wem „Zastava“ immer noch nichts sagt: Unter der Bezeichnung „Yugo“ machte sich die Marke beim Yugo 45 weltweit einen namen für unterirdische Qualität.

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