Plymouth Roadrunner: meep-meep und ab!

Als 1968 Plymouth Roadrunner „meep-meep“ hupten und im Muscle car Segment ein neues Einstiegsmodell darstellten, bekamen die Autoversicherungen Angst und Chryslers Billigmarke ob des Verkaufserfolges glänzende Augen.

Der Plymouth Roadrunner, basierend auf dem günstigen Midsize-Modell Belvedere, machte der Konkurrenz in Form von Chevrolet Chevelle SS und ganz besonders Ford Fairlane klar, wo es lang ging: 383 cui Big Block V8 mit 335 PS, garniert mit einer TF 727 Dreistufen-Automatik oder einem manuellen Viergang-Getriebe. Die Minimalausstattung – etwa Gummimatten statt Teppichen – senkte Gewicht und Preis, doch letzterer kletterte gewaltig, steckte Plymouth Hemi-Power unter die mattschwarze Haube: Für mindesten 714 Dollar mehr machte der als Coupe mit oder ohne B-Säule erhältliche Roadrunner Plymouth-Kunden in 13,5 Sekunden auf der Viertelmeile glücklich. Dem 1969 Roadrunner wurde ein Cabrio zugefügt, doch wichtiger, der 440 cui Block, anfangs als 440 Magnum mit 375 PS, und später auch als 440 SixPak; drei Doppelvergaser sorgten hier für 390 PS und 664 Nm Drehmoment.

1970 Plymouth Roadrunner: 3 Jahre Power ohne Ende

Als im Krisenjahr 1970 Plymouth Roadrunner mit geändertem Kühlergrill lancierte, änderte nichts am Erfolg der schnellen Sportwagen. Nicht nur junge Männer, die mit dem Road Runner Motorsport auf der Straße betrieben, sondern auch die Lieferanten von Schwarzgebranntem schätzen den robuste wie rasanten Mopar sehr. Dass Plymouth 1971 seinen im Fuselage Style neudesignten Boliden im Gegensatz zu Ford um GM weiterhin Superbenzin verabreichte, brachte nur geringe Leistungseinbußen mit sich, die in den Folgejahren aber eklatant wurden. So hatte der Plymouth Roadrunner in seinem letzten Baujahr 1974 nur noch 240 PS – gut 200 weniger als die inoffizielle Leistung der vorherigen Jahre. Danach war der Roadrunner eine Option für den verkleinerten Plymouth Fury und von 1976 bis 1980 ein Upgrade für den Volare, der mit maximal 195 PS für seine Zeit gar nicht mal so langsam war.

Plymouth Superbird und das RTS

Der Plymouth Superbird wurde nur 1970 gebaut und stellte den Nachfolger vom als Rennwagen entwickelten Dodge Daytona dar. Auf Roadrunner-Basis holte der Superbird mit Extrem-Heckspoiler 1970 die Nascar-Meisterschaft. Auch im Film brillierte der Einstiegsrenner: Ein 1971 Roadrunner in „Vanishing Point“ von 1997 und „At Close Range“, ein 1973 Roadrunner in „The Boys Next Door“, ein 1969 Road Runner in der Serien „Jericho“ und „24“, ein 68 Roadrunner in der Reihe „Mission Impossible“… Stets dienten sie den Protagonisten zur schnellen Fortbewegung – und waren daher auch Teil vom Plymouth Rapid Transit System, unter dem die heißen Flitzer zusammengefasst waren. Zudem verballhornte das RTS den gleichnamigen öffentlichen Nahverkehr, doch sind die hohen Preise auf dem Gebrauchtwagen-Markt ein klares Zeichen, dass es der Plymouth Roadrunner ziemlich ernst meinte

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