Ein starkes Stück Automobil: Der „Humvee“

Er war Gegenstand des größten Deals, der je von einer US-Regierung als Mehrfachvertrag für ein Militärfahrzeug abgeschlossen wurde: Der legendäre „Humvee“. Er wurde von 1983 bis 2010 fürs US-Militär gebaut.

Analoges Kind der Achtziger

Im Zeitalter von Cyberwars, selbstfahrenden Autos und Online-Spielbuden wie Slots NYX umgibt ihn noch der analog-reale Charme eines Jeeps mit Einschusslöchern oder die Macho-Ausstrahlung eines Herrn Schwarzenegger, der seine Zigarre zerbeißt: Der „Humvee“ („High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle“, HMMWV) ist ungefähr so zart besaitet wie ein Bulle auf Steroiden. Aber genau dafür wurde er gebaut: um kraftvoll, geländegängig und seine Besatzung schützend seinen Job zu machen.

Nachfolger des Jeeps

Der Humvee war das Militärfahrzeug, das letztendlich nach über 40 Jahren den legendären Jeep bei der US Army ersetzen sollte. Gebaut wurde er von der AM General Corporation, die den Humvee auch entwickelt hatte. Im Jahr 1983 wurden 55.000 Exemplare des Gefährts bestellt, die Produktion lief 1985 an. Die Kosten des Deals beliefen sich auf zunächst 1,2 Milliarden US-Dollar. Als eine Nachbestellung von weiteren 15.000 Fahrzeugen anstand, erhöhten sich die Anschaffungskosten auf letztendlich 1,6 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2007 fuhren ungefähr 20.000 Humvees bei den US Marines, und bei der Army waren es über 120.000 Stück.

Geländegängig wie ein Muli

Der Humvee bestach in erster Linie durch seine Fähigkeiten im Gelände: Mit seinem V8-Saugdiesel und dem Allradantrieb kam er fast überall hin. Er bewältigte mühelos felsige Hügellandschaften, und pflügte sich bei Bedarf auch durch bis zu 1,50 Meter hochstehendes Wasser. Möglich wurde dies durch seine besondere Reifendruckanlage, die den Reifenluftdruck dem Untergrund anpasst. Sie ermöglicht es auch, das Fahrzeug selbst bei beschädigten Reifen noch bewegen zu können.

Schwächen bei der Zuverlässigkeit, großer Durst auf Sprit

Dennoch war der Humvee nicht ohne Makel: Grund war die mangelnde Zuverlässigkeit des Fahrzeugs im Feld und vor allen Dingen seine Wartung: Besonders die erwies sich als extrem zeitaufwendig, so dauerte ein Motorwechsel länger als der bei einem Kampfpanzer. Dieser Mangel an Zuverlässigkeit hatte zur Folge, dass viele Humvees bis zu einem Drittel ihrer Dienstzeit nicht einsatzbereit waren.

Ein weiterer Minuspunkt des Fahrzeugs war sein Spritverbrauch: Je nach Ausführung und Panzerung schluckte das Gefährt zwischen 30 und 60 Liter auf 100 Kilometer, was für sensationelle Unterhaltskosten sorgte.

Die letzten Exemplare dieses geländegängigen Boliden wurden von der AM General Corporation im Jahr 2010 ausgeliefert. Auch der Bau seiner zivilen Varianten wurde im selben Jahr eingestellt.

Bildquelle: Pixabay, 2426256, Military_Material

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