AMC Pacer – der Schrittmacher bleibt stehen

Der enorme 196 cm breite AMC Pacer ist heutzutage vor allem als Nerd-Kutsche aus Wayne’s World bekannt. Hinter dem Versagen des Fahrzeugs steckte weniger die skurrile Form als die altabackene Technik.

Als der AMC Pacer 1975 in die Verkaufsräume kam, verblüffte er durch konventionelle – und reichlich durstige – Sechszylinder. Eigentlich wollte AMC, der schließlich in der Chrysler Corporation aufgegangene viertgrößte Autohersteller in den USA, einen Wankelmotor mit GM-Lizenz verbauen, doch dazu kam es aufgrund neuer Emissionsgesetze nicht. Im Debütjahr wurden mit 145.528 Einheiten mehr als doppelt so viele Pacer verkauft als erwartet. 1976 machte der Pacer trotz schwindenden Verkaufszahlen mit 117.244 Exemplaren immer noch über 40 % der gesamten AMC-Produktion aus. 1977 stellte die American Motor Corporation die für 12 Millionen Dollar konzipierte Kombi-Version vom Pacer vor.

AMC Pacer rasch glücklos

Der AMC Pacer Wagon glich bis zur B-Säule mit dem normalen Schrägheck, bekam aber ein herkömmliches Heck mit einem 10 cm größeren Überhang. Dadurch wuchs der Kofferraum des Kombis um 50 % auf 1.350 Liter bei nur 33 kg Mehrgewicht verglichen mit dem Standard-Pacer. Der Wagon brachte keine weitere Steigerung der Verkaufszahlen. Doch wurden ab dessen Einführung mehr Kombis verkauft als Schräghecks. 1978 wurde noch ein 5,0-l-V8 nachgereicht, der am sinkenden Stern aber auch nichts ändern konnte. 1980 fanden noch 1746 Exemplare des Pacer vom Vorjahr einen Käufer, davon 1341 Wagons und 405 Hatchbacks. Nach insgesamt 280.000 Wagen war für den „großen Frosch“ endgültig Schluss.

AMC verdiente am Pacer recht ordentlich

Der AMC Pacer war für 3.299 Dollar und serienmäßig mit dem 3,8 l Reihensechser, Dreigang-Lenkradschaltung sowie rundum Trommelbremsen verfügbar. Im Schnitt steckten die Käufer aber rund 5000 Dollar in ihren Pacer, gern mit mit X- oder D/L-Paket und diversen Extras verbessert. Der stärkere 4,2-l-Sechser, Klimaanlage, Servolenkung, Scheibenbremsen, Bremskraftverstärker und Automatik-Getriebe gehörten zu den meistbestellten Zusatzausstattungen. Das alles und zahlreiche Karosserie-Verstärkungen ließen das Gewicht vom Pacer meist deutlich über 1361 kg steigen – viel zu viel für einen Kleinwagen. Chevy Vega und Ford Pinto konnten hier weit mehr Punkte sammeln.

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