Alfetta – flotter Viertürer im Schafspelz

Der Alfa Alfetta wurde 12 lange Jahre zwischen 1972 und 1984 gebaut. Kein Wunder – Sowohl mit Chrom als später mit Plastik machte der Alfetta ein äußerst gute Figur.

Mit dem Alfetta wurden all jene glücklich, die entweder italophil veranlagt waren oder sich eine dynamische Limousine in die Garage stellen wollten. Zum denkbar guten Fahrverhalten der viertürigen Stufenheck-Limousine trugen sowohl das Transaxle-Getriebe zwischen den angetriebenen Hinterrädern an De-Dion-Achse als auch die vorderen Doppelquerlenker mit längs liegenden Drehstabfedern bei. Die ideale Gewichtsverteilung von 50:50 düpierte alle Konkurrenten und förderte Traktion wie Kurvenlage des Alfa Alfetta gleichermaßen. Auch nicht alltäglich waren die vier Scheibenbremsen, hinten direkt am Differential – Mamma Mia! 

Alfa Alfetta sogar V8-tauglich

Der schnörkellos gezeichnete Alfetta hatte hinter dem Scudetto im Kühlergrill eine ganze Reihe Vierzylinder Motoren zur Auswahl. So sorgte je nach Budget ein 1,6-l-Benziner mit 109 PS, ein 1,8-l-Triebwerk mit 115 bis 121 PS sowie ein 2,0-l-Otto mit 115 bis 130 PS für seidenweichen Vortrieb. Das sechszylindrige Cuore Sportivo blieb dem Alfetta Coupe vorenthalten. Sogar der 2,6-l-V8 des Alfa Montreal hätte im Motorraum Platz gefunden – der Alfa Alfetta wurde noch vor der ersten Ölkrise entwickelt, und da sollte Mehrleistung nicht an Platzmangel scheitern. Weniger kultiviert als knorrig nagelten die beiden Alfa Diesel mit Turboaufladung und 82 bis 95 PS los, die ab 1979 bzw. 1983 Einzug in die Mittelklasse-Limousine hielten.

Alfetta inzwischen selten

Recht erfolgreich war der Alfa Alfetta mit verkauften 475.722 Exemplaren auch – die Fahrdynamik begeisterte Presse und Kunden gleichermaßen. Im Alfa Test von „auto, motor und sport“ wies der Alfetta seinen Vergleichsgegner, den zeitgleich erschienenen BMW 520 in die Schranken. Die massive Rostproblematik von diesem Alfa Oldtimer wie die häufig schludrig zusammengesetzt Technik förderten jedoch die rasche Verschrottung vieler Fahrzeuge, weswegen sie heute trotz der hohen Fertigungszahl relativ selten sind. Zudem entschieden sich viele Schrauber, eins der gefragteren Alfetta GTV Sportwagen wiederzubeleben.

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