El Camino – der rasende Transporter

Der Chevrolet El Camino kombinierte auf gelungene Weise den Chic eines Coupes mit den Ladekapazitäten eines Pritschenwagens. Das Konzept ging auf – den El Camino gab es mit Unterbrechungen 28 Jahre lang.

Mit dem El Camino hatte Chevrolet ab 1964 das perfekte Gegenstück, um dem Erzrivalen Ford einige Kunden des Ranchero abspenstig zu machen. Das gleiche Spiel fand bereits einmal statt, als der Chevrolet El Camino 1959 als Rivale zum 1957 lancierten Ford Rachero präsentiert wurde. In der ersten Runde basierten die beiden leichten Nutzfahrzeuge auf den Fullsize-Plattformen der Pkw-Modelle, während der Chevy im zweiten Anlauf stets auf dem Midsize-Chassis aufbaute, der Ford ab 1966 ebenfalls. Als Zielgruppe galten Kleinunternehmer und Handwerker, deren Transport-Bedürfnisse keinen Pickup-Truck oder Van erforderten.

El Camino SS bis zu 450 PS stark

Der Chevrolet El Camino hatte gegenüber jenen Lasteseln den Vorteil, dass er Pkw-Komfort und beinahe alle bei der Chevelle – der entsprechenden Pkw-Version – erhältlichen Optionen vorweisen konnte. Das waren für den Sparfuchs wirtschaftliche Reihensechszylinder, während Heißsporne lieber einen V8 Big Block orderten. Die 6,5 und 7,4 l großen Kraftwerke ließen bis zu 450 PS auf die Hinterachse los und waren gut für 13 Sekunden-Läufe auf den Dragstrips des Landes. Diese El Camino SS waren ohne Frage als Sportwagen mit Nutzwert anzusehen und erfreuen sich heute verständlicherweise großer Beliebtheit. 1971 wurde zudem der baugleiche GMC Sprint eingeführt.

Chevrolet El Camino mit Frontantrieb nicht denkbar

Die El Camino-Reihe, die sich am längsten hielt, war die sechste und letzte: Im Rahmen der allgemeinen Downsizing-Welle deutlich kleiner als ihre Vorgänger, wurde sie von 1978 bis 1987 gebaut. Ab 1980 gab es auch keine Konkurrenz mehr – der Ford Ranchero wurde ohne direkten Nachfolger eingestellt. Auch die Motoren fielen weniger groß aus; Big Blocks waren nicht mehr im Angebot, dafür erstmals V6-Benziner und ein wenig überzeugender V8-Diesel.  Schließlich stoppte GM die heckgetriebene G-Plattform, sodass Interessenten gezwungen waren, einen Pickup zu kaufen – die Fahrzeugklasse, zu der der Chevy El Camino einst eine Alternative dargestellt hatte.

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