Sunbeam Tiger: Der Ford V8 steckt unter so mancher Decke

Äußerlich ist der Sunbeam Tiger kaum von einem Sunbeam Alpine zu unterscheiden. Doch hatte letzterer Sunbeam Roadster nur eine Reihenvierer, während der Tiger V8-Gebrüll ausstieß.

Der Sunbeam Tiger orientierte sich extrem an der AC Cobra: In eine kompakte britische Roadster-Karosse, die hier der wohlgeformte Sunbeam Alpine spendierte, wurde für mehr Leistung Drehmoment, als die Vier- und Sechszylinder von der Insel es je bieten konnten, ein V8-Motor amerikanischer Herkunft gezwängt. Wie bei der Cobra passte der Ford Small Block mit 260 cui (4,3 l) Hubraum gut in den Vorderwagen, aber es war ja auch kein Laie am Werk: Der kürzlich verstorbene Cobra-Züchter Carroll Shelby selbst überwachte die Motortransplantation des kraftvollen 164 PS-Herzens in den Sunbeam Roadster.

Mehr Leistung für den Sunbeam Roadster!

Den Sunbeam Tiger gab es in zwei wesentlichen unterschiedlichen Versionen: Der von 1964 bis 1965 gebaute Mk1 basiert auf dem Sunbeam Alpine Mk4, der Tiger Mk1A lief von 1965 bis 1966 mit der Außenhaut des Alpine Mk5 vom Band – wie schon der Mk1 in West Bromwich bei Jensen. Der Tiger Mk2 im Alpine Mk5-Kleid wurde dort bis 1967 ebenfalls montiert, hatte aber den größeren 289 cui (4,7 l) Ford Small Block mit satten 200 PS unter der Haube. Letztere Sunbeam Oldtimer fanden lediglich 536 Kunden, mit beiden Mk1-Modellen zusammen wurden es aber immerhin 7.085 Stück an den Mann gebracht.

Der Sunbeam Tiger stirbt an seinem Motor

Als Chysler die Rootes-Gruppe und damit auch Sunbeam 1967 aufkaufte, war Schluss für den potenten Sunbeam Roadster – wer konnte es dem Pentastar schon verübeln, keinen Blue Oval-Motor im eigene Auto zu verbauen? Doch da die Chrysler Small Blocks aufgrund ihres hinten angebrachten Verteilers nickt in den Motorraum des Sunbeam Tiger passten, ein Big Block zu groß und zu schwer gewesen wäre und eine Neukonstruktion des Rahmens angesichts der begrenzten Verkäufe wenig profitable zu sein schon, wurde das Modell kurzerhand eingestellt.

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