Opel Manta B – Trotz Vokuhila und Fuchsschwanz Kult.

Als Schüssel für Kleinstadtproleten mit Pornobalken verschrien, der Fahrer Zielobjekt unzähliger Witzeleien und Klischees, von Fuchsschwänzen, Spoilern, Breitreifen und Rallyestreifen verunstaltet und trotzdem nicht nur bei Liebhabern mit einseitiger Bräunung am linken Unterarm Kult… . Oder vielleicht gerade deswegen?

Gemessen an den Stückzahlen waren die beiden Manta-Serien ein voller Erfolg. 1.056.436 Wagen wurden verkauft und allein 557.940 davon waren B’s. Der letzte von ihnen, ein weißer Manta B GSI, rollte am 28. August 1988 direkt vom Werksgelände ins Museum. Seit dem lebt und leidet der Manta B unter seinem mehr oder weniger legendären Ruf.

Der Urmanta, der Manta A von 1970, erinnerte sehr an die klassischen Pony-Cars aus Amerika, musste aber mit wesentlich weniger Motorleistung auskommen. Das Coupé der Limousine Opel Ascona A brachte es in der stärksten Serienmotorisierung gerade einmal auf 1,9 Liter Hubraum und 90 PS. Auch der Capri, mit dem die Amerikaner den Erfolg ihres Ford Mustangs auch in Europa fortführen wollten, konnte in Sachen Motorleistung nicht annähernd mit dem amerikanischen Vorbild mithalten. Es war eher die sportliche Karosserie, die bei den deutschen „Pony-Cars“ zum Verkaufsargument avancierte.

Opels Vermarktungsstrategie zielte von vornherein auch schon beim A auf eine junge, männliche Zielgruppe ab. Dies änderte sich auch nicht, als der Manta B seinen Vorgänger im Herbst 1975 ablöste. Auch er war die Coupé-Variante des Opel Ascona B. Mit längerem Radstand, einer gestreckten Karosserie, eckigen Scheinwerfern und einem Überrollbügel hob sich das Coupé merklich von seinem Vorgänger ab.

Auch wenn es den B anfangs bereits in verschiedenen Versionen: Manta, Manta L, Manta Berlinetta, Manta SR und Manta GT/E gab, so floppte doch die großangelegte Werbekampagne der Rüsselsheimers mit Slogans wie diesem:

„Ich träumte, ich wäre im neuen Opel Manta mit Caroline durch Monaco gefahren.“

Die potentiellen Mantafahrer fürchteten wohl, sich mit dem „Neuen“ lächerlich zu machen.

Während den Baujahren 1975 bis 1988 erschienen zahlreiche Modellvarianten mit unterschiedlichsten Motorisierungen. Die stärkste unter ihnen war wohl der Manta 400, der als Nachfolger vom Rallye-Erfolgsmodell Ascona 400 vorgestellt wurde. Er hatte je nach Ausbaustufe 144 bis 275 PS zu bieten, bei einem Gesamtgewicht von 960 Kilogramm wohlgemerkt.

1988 wurde die Produktion schließlich eingestellt, aber mit 13 Produktionsjahren und über einer halben Million verkauften Exemplaren stand der B seinem Vorgänger in nichts nach.

Heute ist der Manta B wieder ein beliebter Youngtimer, auch wenn er noch immer unter seinem nicht ganz so schmeichelhaften Ruf zu leiden hat, dem er unter anderem auch den Klischeeverfilmungen alá „Manta Manta“ und „Manta – Der Film“ verdankt.

Erstaunlicherweise ähnelte ein Großteil der damaligen Käufer des B tatsächlich Berti, Manni und Co.

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