Happy Birthday: 55 Jahre Mercedes L 319

Als erster waschechter Mercedes Transporter geht 1956 der L 319 in Serie. Die Kundschaft weiß sofort die rustikal-solide Machart mit Starrachsen an Blattfedern zu schätzen. Gebremst das Nutzfahrzeug hydraulisch; Servounterstützung ist nur gegen Aufpreis erhältlich.

Den Mercedes L 319 trieb entweder ein 1,8-Liter-Dieselmotor mit überschaubaren 43 PS oder ein 65 PS starker1,9-Liter-Benziner an. Stets leitete ein Vierganggetriebe die treibende Kraft an die Hinterräder. Ab Herbst 1961 ersetzt ein 50 PS leistender Zwoliter-Diesel den leicht schwächlichen Premieren-Motor. Die weit vorn befindliche Vorderachse erlaubt einen niedrigen und leichten Einstieg in das Mercedes-Benz Nutzfahrzeug. Zudem punktet der Mercedes Transporter anders als etwa der VW T1 mit durchgehender Frontscheibe.

Mercedes Transporter auch als Bus lieferbar

Der Mercedes L 319 Kastenwagen bietet mit Otto- wie auch mit Dieselmotor 1.625 bis 1.915 kg Nutzlast, bei der Hochdach-Version sind es 1.610 bis 1.900 kg. Die Pritschenwagen mit zwei Radständen laden je 1.700 kg zu, die mit extra Rahmen versehenen Tieflader-Pritschenwagen sogar 1.845 bis 2.135 kg. Beim Kasten hat der Aufbau mittragende Funktion. Die zweite Gewichtsangabe gilt für die verstärkte Fahrzeugversion. In bester Nutzfahrzeug-Tradition gab es den Mercedes Transporter auch als Omnibusvariante: Der Omnibus O 319 kam als Benziner, Diesel und Luxusbus. Sein Radstand beläuft sich wie beim Kastenwagen auf 2850 Zentimeter.

Mercedes L 319 ab 1963 mit Doppelkabine erhältlich

Die leichten Mercedes Transporter wurden 1963 umbenannt: Aus dem L 319 D wird der L 405, während der Opel Blitz-Rivale L 319 mit Ottomotor von nun an L 407 heißt. Der Omnibus O 319 behielt indes seinen Namen. Anlässlich der Umbenennung steigerte Daimler-Benz die Zahl der Varianten; stärkere Federn und kraftvollere Bremsen ermöglichten etwa eine Nutzlast von 2 Tonnen; auch wurde eine Doppelkabine lieferbar, wie sie besonders im Handwerk beliebt ist.
Bis 1968 verkaufte sich die Mercedes L 319-Baureihe insgesamt 123.234 Mal. Beinahe 19.000 Teilesätze versande das Werk außerdem zum Zusammenbau nach Spanien. Ab Januar 1967 lösen die „Düsseldorfer“ Transporter L 406 und L 408 den L 319 langsam ab.

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