Ford Consul: Mittelklasse aus Deutschland und Großbritannien

Als Ford 1972 die große Granada-Consul-Reihe lancierte, löste der Ford Consul den deutschen  17M bzw. den britischen Zephyr 4 ab. Der Granada beerbte die 20M und 26M bzw. die Sechszylinder-Fahrzeuge Zephyr 6 und Zodiac von der Insel.

Der Ford Consul ist vom Granada auf den ersten Blick durch seine massive horizontale Grillstrebe zu unterscheiden. Wie sein opulenter ausgestatteter Bruder war der Consul als zwei- und viertürige Limousine erhältlich, als Fließheckcoupe sowie als Ford Kombi „Turnier“ mit gewaltigen 2,18 m³ Laderaum. Die Mittelklasse-Wagen wurden von der Presse als zu amerikanisch mit zu dick aufgetragenem Hüftschwung kritisiert – speziell das Coupe sah nach Entfernung des Coke-Bottle-Shape erheblich dynamischer aus. Die größeren Ford-Motoren, die der Granada nutzte, waren jedoch optional ebenfalls erhältlich, so etwa der laufruhige 2.3-l-V6 mit 108 PS im Consul GT oder der gar der dicke 3.0 Essex V6 mit 138 PS. Durch die erste Ölkrise stiegen die Unterhaltskosten merklich, was sich auf mangelndes Interesse beim Ford-Autohändler auswirkte; obendrein hatte der Granada auch den Premiumanspruch, sodass der Ford Consul schließlich 1975 eingestellt wurde.

Consul-Konkurrenz von Opel

Die Ford Consul-Granada Reihe zeichnete sich technisch durch die hintere Schräglenker-Achse aus – die Konkurrenz aus Rüsselsheim in Form von Opel Rekord D und Commodore B hatten hier nur eine Starrachse vorzuweisen. Das Konzept war dem vom Blitz abgekupfert: eine Karosserie für zwei Fahrzeuge. Der Rekord D konkurrierte mit dem Consul, während der Granada gegen den Opel Commodore antrat. Recht problemlos konnten die Consul und Granada einen Marktanteil von immerhin 5,3 Prozent in Form von 101.878 Exemplare im Debütjahr erkämpfen.

Ford Consul in Großbritannien

Die Ford Consul-Modelle in Großbritannien wurden von 1950 bis 1962 gebaut und fielen vor allem durch ihre teilweise extrem skurrile Optik auf. Der Consul I trug noch nüchternes Shoebox-Design, während der Consul II mutiger gestaltest wurde. Der Consul-Capri, ein von 1961 bis 1964 in geringer Stückzahl gebautes Coupe, führte amerikanische Einflüsse vom Ford Starliner und dem 1960er Fullsize ad absurdum. Ähnlich auch der Ford Consul Classic, der mit schräg eingezogener Heckscheibe klar das Design vom ebenfalls 1961 vorgestellten Citroen Ami 6 aufgriff.

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