Dodge Daytona – der geflügelte Charger

Der Dodge Daytona war der erste Rennwagen für die Straße – und zwar einer der nicht dem Dragstrip entstammte, sondern den NASCAR-Ovalen.

Der lästige Konkurrent Ford hatte 1969 zum Dodge Daytona geführt: Den aerodynamisch günstigeren Torino Talladega vermochten die brachialen Charger nichts entgegen zusetzen. Der 426 Hemi unter der langen Haube war zwar standfest und bärenstark, doch die Blue Oval Jungs kamen früher ins Ziel. Was tun? Dem Dodge Charger 500 eine stark abgesenkte und spitz zulaufende Front zu verpassen war nur die halbe Miete. Für die Traktion des für die Piste konzipierten Muscle Cars kam ein Heckspoiler auf den Kofferraumdeckel – und was für einer: 584 mm hoch.

Überhitzung ist die Achillesverse des Muscle Cars

Da der Dodge Daytona sich homologieren musste, liefen 503 Exemplare vom Band. Davon waren 70 mit dem 425 PS-Hemi versehen, der Rest vertraute auf den 440 Magnum mit offiziell 375 PS. Im Stadtverkehr litten die potenten Aggregate unter der kleinen Kühleröffnung, die nur wenig Luft einließ und erst bei höherer Geschwindigkeit wirksam arbeitete. Doch die wurde von den Muscle Cars im Straßenverkehr eher nicht erreicht. Bei den NASCAR-Rennen konnte das aufwendige Fahrzeug mit Edelstahlverkleidung der A-Säule und modifizierten Frontkotflügeln vom ’70 Charger aber eine Menge Lorbeeren sammeln, womit die Chrysler Corporation ihren Weg bestätigt sah.

Dodge Daytona mit Frontantrieb unbeliebt

Der Dodge Charger Daytona wurde 1970 vom ähnlichen Plymouth Superbird abgelöst und verscwand bis 1976 als pseudo-sportliche Option für den Cordoba-Charger in den Schubladen. Richtig finster wurde es, als der frontgetriebene Dodge Daytona, ein noch immer unpopulärer Youngtimer im abgewandelten Look des Porsche 924, ab 1984 die Autohäuser unsicher machte. Zwar sorgte ein Turbolader für etwas Druck, doch war es geradezu blasphemisch, mit einer Frontfräse, der auch noch vier Zylinder und einige Liter Hubraum fehlten, an die durchweg guten Erinnerungen vergangener Jahre anknüpfen zu wollen.

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