Pontiac Grand Prix – das erste Personal Luxury Coupe

Tatsächlich sollte der Pontiac Grand Prix bei seiner Einführung auf den Automarkt die Entwicklung vom Personal Luxury Coupe und später sogar den Niedergang vom Muscle Car forcieren.

Als der Grand Prix Pontiac 1962 neue Kunden in die Autohäuser locken sollte, war das Konzept ähnlich wie vom Ford Thunderbird: So groß wie ein Fullsize, doch optisch nicht direkt an den Pontiac Bonneville angelehnt und – essentiell wichtig: die reichhaltige Ausstattung, garniert mit kräftigen V8-Motoren. Der 1969 Pontiac Grand Prix machte jedoch Schluss mit den dicken Fullsizes, behielt aber den gewaltigen Pontiac Motor unter der gut 2 m langen Haube – einen 428 cui Big Block mit bis zu sagenhaften 390 PS. Dieses Downsizing auf Midsize-Niveau verdreifachte den Absatz der Autohändler und war gleichzeitig ein Vorgeschmack auf die späten 70er Jahre.

Grand Prix: das Auto für die Disco-Ärä

Der Grand Prix wuchs ab 1973 jedoch wieder leicht in Gewicht und Größe, doch ließ er sich erstaunlich handlich fahren. Sein 455 cui V8 und das superbe Fahrwerk waren die wesentlichen Grand Prix Parts, die ihn zum wahren Bestseller der 70er machte. Der Komfort vom typischen Personal Luxury Coupe, das perfekt in die Post-Muscle-Car-Disco-Ära passte, machte die zweite Häfte zum Erfolg aus. Der Pontiac Grand Prix verließ 1977, seinem letzten Jahr als „großer  Intermediate“ in 270.000 Exemplaren die Händler – besser lief der Autoverkauf nie. Als GM 1978 die mittelgroßen A-Body-Fahrzeuge schrumpfte, verlor der Pontiac GP 600 lbs Gewicht, rund 30 cm Außenlänge sowie 20 cm Radstand. Ewiger und Hauptkonkurrent war stets der Chevrolet Monte Carlo – immerhin aus dem gleichen Konzern.

Pontiac Grand Prix 1988 ohne Heckantrieb

Sobald der Pontiac Grand Prix für das Modelljahr 1988 seinen Heckantrieb und die hintere Starrachse verlor, ging auch die Persönlichkeit des Coupes verloren. Zwar verkaufte er sich bis zur Pontiac-Schließung gut, doch standen ihm die massiven Plastikfronten nie sonderlich gut zu Gesicht. Auf der Leinwand vertrat er Grand Prix Pontiac angemessen, so etwa im Mafiaepos „Goodfellas“, in „Blues Brothers“, „Deadline Auto Theft“ oder auch in „Robocop“. Auch in den Werken Spartan, Latter Days, Torque und The Last Ride erschien er. Wem ein luxuriöses Coupe zusagt, der sollte den Gebrauchtwagenmarkt durchstöbern – angesichts der langen Bauzeit dürfte fast jeder Geschmack bedient werden.

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