Lotus Esprit: Mittelmotor-Power von der Insel

Der Lotus Esprit war zeitlebens das Topmodell von Lotus Cars. Fremdteile wie die Fünfgangschaltung von Citroen in Transaxle-Bauweise wurden von der Kundschaft mehr als nur toleriert.

Der Lotus Esprit war zu seiner Einführung im Jahr 1976 nicht weniger als die britische Antwort auf Italiens Mittelmotor-Boliden Lamborghini Countach und Ferrari 512 BB. Lotus Cars setzte auf einen sehr kantige Linie, die dem Sportwagen ein markantes und charakteristisches Äußeres verlieh. Auch der Unterwasser-Auftritt im James Bond Film „Der Spion, der mich liebte“ verhalf dem Flitzer zu weiterer Popularität – ganz im Gegensatz zu dessen Fahrleistungen: Der Lotus Esprit S1 sollte laut Hersteller in 6,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Auch bei 900 kg Leergewicht keine leichte Aufgabe für den 160 PS starken Reihenvierer.

Lotus Esprit erstarkt konstant

Lotus Cars besserte den Esprit aber stetig nach und konnte bereits 1981 eine Turboaufladung anbieten. Doch auch der frühe Lotus Esprit Turbo hielt nicht die 5,6 Sekunden für den Standardsprint nicht ein; erst ein 1988 getestetes Modell, das dem mittlerweile 2,2 Liter großen Vierzylinder 215 PS und 300 Nm Drehmoment entlockte, kam auf diesen Beschleunigungswert – und gehörte damit zu den schnellen im Lande. Mit 250 km/h Höchstgeschwindigkeit war dieser Lotus Esprit zwar nicht ganz so rasant wie die italienische V12-Konkurrenz, aber auch bei weitem nicht so teuer in Verbrauch und Unterhalt.

Lotus Cars baut den Esprit 27 Jahre mit gleichem Grundgerüst

Der Lotus Esprit erfuhr im Jahr 1988 erstmals eine Überarbeitung der Karosserie: Während zuvor das Entwicklungsbudget konsequent in den Motorraum floss, war nun auch einmal die Außenhaut dran. Dieser Schritt geschah, als Lotus Cars unter der Herrschaft von General Motors stand und erwies als völlig richtig: Mit leichten Rundungen versehen, wirkte der 112 cm flache Esprit nun auch optisch wieder so zeitgemäß, wie er auch fuhr. Als 1996 schließlich der erheblich stärkere Lotus Esprit V8 lanciert wurde, sah das GFK-Kleid immer noch kaum anders aus und wurde bis zur Einstellung des Modells 2003 mehr oder weniger unverändert beibehalten.

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