Ford Fairlane – das verkannte Midsize-Modell

Als der Ford Fairlane 1960 im Midsize-Format in die Autohäuser rollte, galt es, die Kluft zwischen dem kleinen Falcon und dem große Galaxie zu schließen. Andere Talente entwickelte der US-Ford erst später.

Der Ford Fairlane bekam freilich einen Zwilling – den Mercury Comet. Und der hatte genau wie der US Ford ab 1966 in zweiter Midsize-Generation ein Problem: Zwar konnten Fairlane wie Comet optisch durchaus überzeugen, doch unter der Haube sah es reichlich mau aus: während die GM Divisionen Chevrolet, Pontiac, Oldsmobile und Buick zwar nur V8-Motoren bis 400 cui in ihre Konkurrenten im Segment stopften, waren die Mitbewerber von Plymouth und Dodge sogar mit dem 426 Hemi zu bekommen. Da konnte der stramme, aber keinesfalls überragende Ford 390 cui einfach nicht mithalten.

Ford Fairlane rasant – nur nicht auf der Straße

Somit hatte der Ford Fairlane im aufkommenden Muscle Car War ganz schlechte Karten – in den NASCAR Ovalen und auf den Dragstrips lagen die US Ford-Modelle mit kraftstrotzenden 427 cui Big Block-Triebwerken ganz vorne, doch für die Straße wollte kaum jemand dieses Ungeheuer haben. Vielleicht lag es ja nicht nur am ohnehin angeknacksten Image, sondern auch am Namen: „Fairlane“ wurde von Henry Fords Landsitz Fair Lane abgeleitet. Das verhalf den Sparversionen zu ein wenig Glamour, doch war es für die flotteren Ford Fairlane 500, XL, oder GT nur wenig förderlich.

US Ford bedient auch konventionelle Wünsche

Ford Fairlande der zwoten Generation wurden nach dem Modelljahr 1967 komplett umgestaltet. Nun war auch endlich ein Aggregat zur Hand, das denen der kernigen Muscle Cars anderer Hersteller in nichts nachstand: der Ford 428 V8. Doch hatte der US Ford nicht ausschließlich den Job, an der Ampel gut auszusehen – Mr und Ms Smith wollten weiterhin einen erschwinglichen Untersatz, um auf der rechten Spur zur Arbeit und in den Urlaub zu fahren. Und für jene hatte Ford Kombi und Limousine im Programm, während Coupe und Cabrio tendenziell die Sportfahrer ansprachen.

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