Ferrari Daytona – der Boulevardschreck

Der Ferrari Daytona war seinerzeit nicht nur einer der schnellsten Sportwagen des Konzerns, sondern auch das Traumauto einer Generation.

Eigentlich heißt der Ferrari Daytona Ferrari 365 GTB/4 bzw. GTS/4, wenn es sich um ein Cabrio handelt, wobei das „B“ für Berlinetta und das „S“ Spider bedeuten. Die Zahl 365 gibt das Volumen eines Zylinders an – und davon findet man im vorn eingebauten V12 ein glattes Dutzend, was 4,4 l Hubraum ergibt. Daraus sprießen 352 PS bei 7500 Touren und 449 Nm Drehmoment bei derer 5400. Die lange Motorhaube verdeckt sechs Weber Doppelvergaser 40 DCN20, durch deren Düsen 20 bis 23 l Super Verbleit flossen. Das Transaxle-Getriebe sorgte für gute Gewichtsverteilung und Traktion.

Ferrari Daytona: leicht und schnell

Damit war der Ferrari Daytona Zeit seiner Produktion von 1969 bis 1973 eine wirkliche Rakete, die in 5,4 Sekunden von 0 auf 100 ging und erst bei 280 km/h Spitze mit der Beschleunigung aufhörte. Lediglich Lamborghini konnte damit konkurrieren. Auch die für Ferrari untypisch glattflächige, sachliche Karosserie gefiel auf Anhieb und ruhte auf einem Gitterrohrrahmen. Trotz Aluminium und GfK kommt der Bolide auf ein Gewicht von 1,6 bis 1,6 Tonnen, was damals das Mittelfeld darstellte. Zum Vergleich: Lamborghini Miura 1180 kg, Ford GT 40 ca. 1000 kg, Maserati Ghibli 1670 kg.

365 Daytona – Der Miami Vice Ferrari Nummer 1

Dass jener 365 Daytona Ferrari-Chef Enzo in der Serie „Miami Vice“ entzürnte, lag daran, dass es sich bei dem dunklen, von Sonny Crocket gelenkten Fahrzeug um einen McBurnie Spider auf Chevrolet Corvette-Basis handelte, wie auch an den unpassenden Ferrari Mondial-Türgriffen zu sehen ist. Der echte, weiße Testarossa ersetzte die Replika daraufhin und verhalf dem Daytona zu noch größeren Ruhm. Dies schlug sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt nieder: Siebenstellige Beträge sind beim Autokauf möglich, sechsstellige die Regel. Da nehmen wir vielleicht doch lieber die Corvette Daytona-Replika.

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