Bereits ein alter Hut? Elektroautos zur Jahrhundertwende zum zwanzigsten Jahrhundert

Elektroautos gelten als moderne und umweltfreundliche Kraftfahrzeuge. Wenn der Strom aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird, verursachen die Stromfahrzeuge weder direkt während ihrer Fahrten noch indirekt bei der Stromerzeugung Treibhausgase und vergleichbare Umweltbelastungen. Tatsächlich neu sind Elektroautos keineswegs, sie waren bereits während der Jahrhundertwende vom neunzehnten zum zwanzigsten Jahrhundert bekannt und wurden anfangs Benzinautos vorgezogen.

Das Elektroauto und seine Vorteile Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts

Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts waren Elektroautos beliebter als Benzinfahrzeuge, da der Erwerb von Benzin nur in der Apotheke möglich war. Den anfänglichen Vorteil der Benziner, eine höhere Geschwindigkeit als das Elektroauto fahren zu können, neutralisierten die Techniker bald durch die Modernisierung der mit Batterien betriebenen Fahrzeuge. In den USA waren Anfang der 1910er Jahre vierzig Prozent aller Kraftwagen mit einem Elektromotor ausgerüstet. In allen großen Städten befanden sich Ladestationen, so dass der Autofahrer die Fahrbatterie leicht aufladen konnte. Ein bedeutender Vorteil der Elektrofahrzeuge gegenüber den Benzinern bestand darin, dass bei mit Benzin betriebenen Fahrzeugen vor dem Start das umständliche Drehen einer Kurbel erforderlich war.

Warum die Beliebtheit des Elektroautos Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts abnahm

Anhänger des Elektroautos hatten während der Jahrhundertwende von neunzehnten zum zwanzigsten Jahrhundert die Zukunftsvision längerer Reichweiten, denn Strecken von mehr als achtzig Kilometern erforderten ein zwischenzeitliches Nachladen. Ausgerechnet eine Verbesserung der elektrischen Ausrüstung von Benzinern verringerte die Beliebtheit der Elektrofahrzeuge rasant. Durch die Erfindung des elektrischen Anlassers mussten Benziner nicht mehr vor der Fahrt mühsam angekurbelt werden, so dass der Start eines Benzinautos genauso bequem wie das Anfahren mit dem Elektromobil wurde. Zugleich verbesserte sich der Zugang zu Benzin infolge der Errichtung der ersten Tankstellen. Damit ließen sich längere Strecken bequemer mit dem Benziner als mit dem Elektroauto zurücklegen, so dass immer mehr Autofahrer auf den Verbrennungsmotor umstiegen.

Die Geschichte wiederholt sich

Ebenso wie zur Jahrhundertwende zwischen dem neunzehnten und dem zwanzigsten Jahrhundert ist die geringe Reichweite heute das zentrale Argument gegen die Anschaffung eines Elektrofahrzeuges. Ein solches fährt heute dank der Energieerzeugung durch erneuerbare Energieträger gegenüber allen anderen Energieträgern besonders umweltfreundlich. Für eine größere Akzeptanz von Elektrofahrzeugen sind verlängerte Reichweiten und eine bundesweit und international verbesserte Ladestationen-Infrastruktur unverzichtbar.

Redaktionelle Anmerkung:

Weiterführende Informationen rund um die Themen erneuerbare Energien und Innovationen findet man auch auf den Webseiten zu Erneuerbare Energie Fakten.

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